Äusserst rarer Mercedes 170 Heckmotor von 1936 als Schweizer Erstauslieferung mit kompletter Dokumentation inkl. originalem Serviceheft!
Der erste Käfer war ein Mercedes – ja, das ist wirklich so. Um die breite Bevölkerung mobil zu machen, geistert in den Zwischenkriegsjahren immer wieder die Idee vom “Volkswagen” durch Konstruktionsbüros & Werkshallen. Der ehemalige Mercedes-Ingenieur Josef Müller schreibt in seinen Memoiren: “Die Zeiten, da man nur große Nobelwagen verkaufte, schienen endgültig vorbei zu sein; eine neue Art der Volksmotorisierung kündigte sich an”. Volkswagen – der Begriff bezeichnete damals allerdings noch keinen speziellen Typ und keine Marke, sondern nur Gattung und die gewünschte Ausrichtung des Fahrzeugs. “Lange bevor in Wolfsburg der erste VW gebaut wurde, haben andere Hersteller an solchen Konzepten gearbeitet – darunter auch Mercedes”, sagt Josef Ernst, Sprecher für klassische Automobile bei Daimler. (Quelle: Spiegel Online).
Als Folge der Ideen & Konstruktionen von Wilhelm Kissel, Ferdinand Porsche, Ernst Nibel und Weiteren entstand zunächst der, von der Form her etwas gewöhnungsbedürftige, Mercedes-Benz 130 H (das H steht für Heckmotor). Die Weiterentwicklung dieses 130 H führte zum 170 H, welcher Formmässig eindeutig an den späteren Käfer erinnert.
“Der Heckmotorwagen hatte einen einflussreichen Bewunderer: Adolf Hitler. Bei einem Werksbesuch in Sindelfingen wurde er auf den Wagen aufmerksam und trieb fortan die Entwicklung des Volkswagens voran, berichtet Klassik-Sprecher Ernst. Allerdings hatte Mercedes damit dann nichts mehr zu tun, denn nach Hitlers Willen sollte die Marke die Luxusklasse bedienen, Opel Autos für die Mittelschicht bauen und Ferdinand Porsche einen Volkswagen entwickeln, der dann in einer neuen Fabrik in Wolfsburg produziert werden sollte.
Dort und an vielen anderen VW-Standorten liefen ab 1945 in fast 60 Jahren mehr als 21 Millionen Käfer von den Bändern. Bei Mercedes jedoch ging die Heckmotorgeschichte nach fünf Jahren und insgesamt etwa 6000 Autos schon wieder zu Ende. 130 H und 170 H sind selbst für eingefleischten Sammler exotische Modelle, auf der Straße werden die Autos oft mit dem VW Käfer verwechselt. Eine Verbindung gibt es ja durchaus. Ernst weist darauf hin, dass Ferdinand Porsche zumindest die ersten drei Dutzend Prototypen des Käfers bei Mercedes in Sindelfingen bauen ließ.
Vielleicht war es gut, dass die Heckmotorautos eine Episode bleiben. “Solche Autos haben damals einfach noch nicht zum Bild von einem Mercedes gepasst und waren ihrer Zeit voraus”, glaubt Ernst.” (Quelle: Spiegel Online).
Vom 170 H wurden lediglich 1507 Stück produziert. Wie viele Exemplare heute noch existieren ist unbekannt, viele dürften es nicht mehr sein. Nun haben wir nicht nur einen Wagen, der in einem sehr originalen Zustand erhalten blieb sondern drüber hinaus auch um eine äusserst umfassende Dokumentation verfügt, die sich wie folgt zusammenstellt:
Original Verzollungsausweis
Original Serviceheft (Mercedes-Benz Kundendienst)
Original Betriebsanleitung inkl. Zusatzblätter
Kleiner Prospekt
Grosser Prospekt
Aus all diesen Unterlagen lässt sich sehr vieles erschliessen, nämlich, u.a. dass der 170 H eine Schweizer Erstauslieferung ist (diese erfolgte am 14. August 1936 durch die Mercedes-Benz Automobiles S.A. in Lausanne). Im Weiteren ist nach wie vor der originale Motor eingebaut (matching number).
Das Serviceheft weist eine vielzahl an Einträgen durch die Mercedes-Benz Vertretung in Lausanne auf.
Mit dieser Umfangreichen Originaldokumentation handelt es sich sicherlich um ein interessantes und in der Konstellation wohl auch einmaliges Fahrzeug.
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